Pflegegipfel ohne Resultat

Bei dem Pflegegipfel im Gesundheitsministerium, zu dem Gesundheitsministerin Ulla Schmidt Vertreter von Ärzten, Krankenkassen, Krankenhäusern und Pflegern eingeladen hatte, kam es zu keiner endgültigen Lösung des Personalmangels  und folglicher Probleme in der Pflege. Ulla Schmidt forderte 21.000 zusätzliche Pflegekräfte um die Mängel in der Krankenpflege zu reduzieren und ein höheres Nieveau zu erreichen. Auch die Ausbildung soll verbessert  und der Pflegeberuf für junge Menschen wieder attraktiv werden bzw. bleiben. Schmidt wies auch darauf hin, dass sich aufgrund von fehlendem Pflegepersonal die nosokomialen Infektionen häufen.Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung lehnte diese Pläne ab. „Der Rückgang der Pflegekräfte in den Krankenhäusern spiegele den Wandel von der stationären hin zur ambulanten Versorgung wider“, sagte Verbandschefin Doris Pfeiffer. „30.000 Pflegekräfte arbeiten statt in Krankenhäusern in Pflegeheimen und in der ambulanten Pflege. Es wäre falsch, jetzt ein Einstellungsprogramm zu initiieren, das Pflegekräfte vermehrt dort einstellt wo die Pflege zunehmend weniger stattfindet.“
Für März 2009 ist ein nächster Pflegegipfel geplant. Bis dahin soll sich, trotz der Ablehnung durch die Krankenkassen, eine Arbeitsgruppe mit der Umsetztung der Pflege-Sonderprogramms befassen.

Wer die Tagesschau verpaßt hat, kann sich hier nochmal die Nachrichten zum Pflegegipfel anschauen.

Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/pflege106.html

1 Gedanke zu „Pflegegipfel ohne Resultat“

  1. – „Es wäre falsch, jetzt ein Einstellungsprogramm zu initiieren, das Pflegekräfte vermehrt dort einstellt wo die Pflege zunehmend weniger stattfindet.” –

    Dies spiegelt allerdings nicht das Bild in den Krankenhäusern wieder. Dort ist es im Gegenteil so, dass immer mehr Patienten auf immer weniger Pflegekräfte kommen, der Papierkrieg schier unüberwindbare Ausmaße annimmt und die Deckelung der Budgets zur Folge hat, daß Patienten schneller entlassen werden, aber auch schneller wiederkommen. Wenn Pflegekräfte im Krankenhaus ausfallen, ist es teils schon so, dass man keinerlei Ersatz einstellen kann, einfach weil sich die Häuser um die Pfleger und Pflegerinnen reißen. Vielleicht sollte man besser die Anzahl der Krankenkassen, immerhin 166, minimieren und die Gehälter und Überschüsse sinnvoll dort einsetzen, wo sie gebraucht werden – in der Pflege am Patienten!

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