Herbstdepression – gibt es sie wirklich?

Die Tage werden wieder länger, die Sonne scheint seltener, es ist oft neblig, kalt und nass – die düstere und bei den meisten Menschen unbeliebte Jahreszeit hat begonnen und eine vermehrte Störung des Wohlbefindens macht sich breit.
Wenn ich zur Zeit einige Freunde, Bekannte und Kollegen beobachte und mich mit ihnen unterhalte, muss ich leider schon sehr bald feststellen, dass es die Herbstdepression ohne Zweifel gibt.
Von vielen belächelt oder als zeitgemäße Antwort auf „Geht`s dir gut?“ verwendet, steckt vielleicht doch mehr hinter ihr als wir tatsächlich erahnen können. Eine Studie der Universität Wien ergab, dass 13% der Bevölkerung in Mitteleuropa unter leichter und 4% unter schwerer SAD (= Saisonal abhängige Depression), wie die Herbstdepression von Experten genannt wird, leiden. Zu den „Opfern“ gehören Frauen mit 86% deutlich häufiger als Männer. Das Ausmaß der Schwankungen in ihrem Wohlbefinden ist so enorm, dass es zu einer Verschlechterung bzw. Einschränkung ihrer Befindlichkeit und Leistungsfähigkeit führt. Teilweise ist sogar eine erhebliche Energielosigkeit zu beobachten. Die Betroffenen sind schlecht gelaunt, müde, gereizt, antriebslos, haben gesteigerten Appetit und erledigen nur das Nötigste. Ein weiteres Zeichen ist der verlängerte Schlaf, wobei die Schlafqualität als sehr schlecht empfunden wird.
Die saisonal abhängige Depression fängt meistens im Okt./Nov. an und verschwindet wieder im März/April, wenn die Tage länger werden und Sonne häufiger scheint.
Für viele Menschen ist denke ich allein die Tatsache und der Gedanke, dass jetzt der Herbst und der Winter kommt und man evtl. nicht mehr so viel wie im Sommer unternehemn kann, Grund genug um ein wenig lethargisch zu werden. Die Hauptursache für die Herbstdepression ist der Licht- bzw. Sonnenmangel.
Daher ist es empfehlenswert dem Körper im Freien mind. 30 Minuten Tageslicht zu gönnen z.B. in Form eines Spaziergangs. Der anfällige bzw. bereits betroffene Personenkreis sollte auch auf ausgewogene, vitaminreiche Ernährung achten. Kleidung mit freundlichen Farben hebt angeblich auch die Stimmung. Sport an der frischen Luft z.B. Radfahren, Joggen, Walking ist ebenfalls nicht verkehrt. Zu einer besseren Laune kann auch je nach Vorlieben ein gemütlicher Abend mit leckerem Tee, schöner Musik oder ein entspannendes Bad führen. Familie, Freunde und Bekannte sind natürlich auch sehr wichtig; durch positive Gespräche können evtl. schon die ersten Anzeichen abgefangen werden. Nicht zu vergessen Schokolade (oh, was wäre Pflasti ohne Schokolade), in angemessener Menge sehr empfohlen, verleiht uns Glücksgefühle.
Auch, wenn es manchmal schwer fällt, sollte man es wenigstens versuchen das beste aus der momentanen Jahreszeit (die wirklich auch sehr schön sein kann) zu machen und somit der Herbstdepression keine Chance zu geben.

4 Gedanken zu „Herbstdepression – gibt es sie wirklich?“

  1. Ich bekomme immer vom Wetter Depressionen.
    Will sagen: Wenns Bindfäden regnet oder grau-matschiges Tauwetter herrscht, dann krieg ich Depressionen die nur duch unvernünftig hohe Schokoladendosen beherrschbar sind.

    Richtiger Herbst, gern auch mit Sturm, und Schnee, der liegenbleibt ist aber suuuper!

  2. Ich bekomme zwar keine Depressionen, aber die Sonne und die Wärme fehlt mir manchmal schon. Eine lustiger Film in einer warmen Decke eingekuschelt ist meine Lösung 😉

  3. Ja das sehe ich genauso, manchmal kann das Wetter auch sehr gemütlich sein. Einfach auf die Couch kuscheln, Kerzen an, einen leckeren Tee oder warmen Kakao und schon ist das Wetter schon garnicht mehr ganz so schrecklich 😉

  4. Da könnt ihr nur froh sein, daß ihr nicht (wie ich seit 8 Monaten) in Belgien lebt! Hier leiden sehr viele Menschen unter dem Gefühl, unter einer grauen Decke zu leben. Allesamt Ausländer wie ich. Wer hier geboren wurde ist natürlich ans landestypische Wetter gewöhnt und stört sich nicht weiter daran.Hier gibt es nämlich den lieben langen Tag Wetter: verschiedenste Sorten von Regen, Wind, Wolken in verschiedensten Grauabstufungen, klitzekleine hellblaue Himmelsflecken – man muß auf alles vorbereitet sein! Wenigstens eines passiert hier ganz sicher: deine Einstellung dazu, wann es sich da draußen um Regen handelt und wann nicht, relativiert sich enorm!

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