Anleitung ist nicht gleich Anleitung! Die Betreuung eines neuen Mitarbeiters oder Schülers ist ein ernstzunehmendes Thema und eine wichtige Investition in die Zukunft! Das sollte allen Stationsleitungen klar sein.
Es gibt leider immer noch zu wenig Mentoren bzw. Praxisanleiter oder sie sind auch mal wegen Urlaub, Krankheit, Freizeitausgleich usw. nicht im Dienst. In solchen Fällen müssen dann Kollegen, die keine „pflegepädagogische Weiterbildung“ haben, die Anleitung übernehmen; ist ja auch normalerweise nicht schlimm, denn auch das gehört zu den Aufgaben einer examinierten Krankenschwester oder Krankenpflegers.Nicht alle Kollegen gehen allerdings besonders gewissenhaft und motiviert an diese Angelegenheit ran bzw. es werden die FALSCHEN dafür ausgesucht. Oftmals ist es wahrhaftig so, dass besonders diejenigen, die nicht sehr durch Fleiß und Kompetenz glänzen, dafür aber ein enormes Selbstbewußtsein haben, sich für die Anleitung des neuen Kollegen freiwillig melden und dann auch noch leider Gottes diese Aufgabe von der Stationsleitung übertragen bekommen.
Die angeblich so fähigen Schwestern und Pfleger gehen dann nicht selten sehr leger mit dem neuen Mitarbeiter um und der erste Teil der Anleitung direkt nach der Übergabe besteht z.B. aus einer Raucherpause. Das ist völlig fatal! Mit welcher Motivation gehen denn solche Anleiter an die Aufgabe ran und welche Ziele verfolgen sie? Was soll der neue Mitarbeiter über seinen Arbeitsplatz denken? Zu einer guten Anleitung gehört sehr viel Disziplin und zwar von BEIDEN Seiten!
Was auch absolut nicht geht, ist, dass Kollegen, denen immer wieder gravierende Pflegefehler untelaufen für die Einarbeitung eines neuen Mitarbeiter bzw. Schülers bestimmt werden. Wer beispielsweise einen Patienten postoperativ am OP-Tag überwacht und aufgrund von geringer Diruese und einem ZVD von nur +1cmH20 (!) eine Lasixdosis nach der anderen verabreicht und sich dann auch noch wundert, warum die Stundendiurese nicht wahnsinnig zunimmt, der ist als Vorbild für einen neuen Mitarbeiter völlig fehl am Platz. Diese Kollegen greifen nach Sternen, die zu weit weg sind. Sie sollten erstmal an sich arbeiten, viele medizinische Fachbücher lesen, Fortbildungen besuchen, alte Versäumnisse aus der Zeit vor ihrem Examen aufholen und dann dankbar sein, wenn sie keine Patienten gefährden. Die Übernahme der Anleitung von neuen Mitarbeitern oder Schülern zeugt in meinen Augen von krankhaft übetriebenem Selbstbewußtsein und ist schlichtweg fahrlässig. Es gibt nur eine Möglichkeit um solche Situationen zu vermeiden, die Stationleitung muss bei der Auswahl des Anleiters sehr sorgfälltig und mit Argusaugen vorgehen und ihre Entscheidung am besten auch bei einer Stationsbesprechung im Team bereden.
Du hast völlig Recht,eine solche Anleitung kann nur schief gehen.Außerdem wirft die Art und Weise kein besonderst gutes Licht auf die betreffende „neue“ Station bzw.Klinik.Da sollte man wirklich was unternehmen,den Pat.und den NEUEN zu liebe.Am Ende hat man nur doppelte Arbeit,da man bereits eingeprägte Fehler nur schwer wieder löschen kann.Und die Arbeitsmoral,wenn einmal verloren,dahin ist.