Pflegende unter der Armutsgrenze

Vor einem Jahr wurde durch das Internet-Portal „Konfliktfeld-Pflege“ die Online-Umfrage „Lohnspiegel-Pflege 2007“ gestartet. Es wurden 200 Pflegekräfte aus verschiedenen Bereichen bzw. Einrichtungen zu ihren Bruttogehältern befragt. Als Referezgehalt wurde der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) genommen. Mit der Umfrage wollte man welche Gehälter realistisch sind und wie hoch der Anteil sittenwidriger Gehälter ist.
Nach einem Beschluss des Bundesarbeitsgerichts werden Gehälter, die mehr als 33,33% unterhalb des branchenüblichen Tarifgehalts liegen, als sittenwidrig bezeichnet. Dazu gehört in unserm Beruf ein Gehalt von unter 1200 Euro. Dieses Arbeitsentgelt fällt nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen sogar unter die Armutsgrenze, die knapp unter 1000 Euro verfügbarem Monatseinkommen liegt.
Von derart niedrigen Gehälter sind hauptsächlich Pflegende in Alten- und Pflegeheimen sowie in ambulanten Pflegediensten.
Das Ergebnis der Umfrage war katastrophal! Die Befragung hat ergeben, dass ca. 16% der Pflegekräfte mit ihrem Gehalt unterhalb der offiziellen Armutsgrenze liegen.

Es ist unglaublich, dass Pflegekräfte, die eine schwierige Ausbildung hinter sich haben und dann  täglich einen dermaßen anstrengenden Beruf ausüben, am Ende des Monats mit ihrem Gehalt zu den Ärmsten zählen. Die Bezahlung ist im Vergleich zu den Leistungen der Pflegenden inadäquat und sogar diskriminierend! Wo bleibt die Anerkennung des Arbeitgebers?

Hier nochmal zum Vergleich die Infoseite für den öffentlichen Dienst mit der dazugehörigen Gehaltstabelle.

6 Gedanken zu „Pflegende unter der Armutsgrenze“

  1. Hallo, hallo, hier spricht eine sittenwidrig unterbezahlte Krankenschwester! Wenn Ihr mir was spenden wollt, sende ich Euch gerne meine Kontonummer.
    Übrigens würde ich bei 1000 Euro im Monat vor Freude heulen…

  2. Ich könnte nach 25 Jahren als Krankenschwester ein Buch schreiben .
    Von einigen arbeitgebern gab es gleich gar kein Gehalt . Da ich deswegen in die Eidesstattliche Versicherung getrieben wurde , habe ich nicht mal die Möglichkeit eine Rechtschutz abzuschließen , so kommt man nicht mehr zu dem was einem zusteht .
    Ich verdiene im Durchschnitt 1.300 Euro .
    Allein damit zurecht zu kommen ist Kunst . Da ich die Belastung in einem Pflegeheim nicht mehr kann , arbeite ich derzeit in der ambulanten intensivpflege . Die ag

  3. Dort sind zu 80 Prozent bagaluten .
    Kaum Personal wird eingestellt 4 vk müssen allein 24 Stunden in 12 Stunden Schichten erledigen .
    Wenn dann noch jemand krank wird gute Nacht ….
    Ein beatmeter Patient bringt einem Pflegedienst 25-35000 Euro im Monat .und die Besitzer leben gut .
    Schickes Haus und Auto und am Wochenende nicht stören .
    Traurige Pflege , ich bereue es sehr diesen Beruf gewählt zu haben .
    Ein großes Geschäft auf kosten der Patienten und des Personals

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