Abtreibung per Online-Shop

Das ist der absolute Hammer! Ich bin ein großer Fan des Internets, aber, dass man jetzt auch schon am PC, quasi per Mausklick abtreiben kann, überschreitet jegliche ethische Grenzen.Auf der Website „Women on Web“ wird Frauen die Möglichkeit gegeben Abtreibungspillen zu bestellen. Man muss lediglich 25 Fragen beantworten und 70 Euro spenden und schon kann der „häusliche Schwangerschaftsabbruch“ mit einer halbseitigen Anleitung ohne Arzt und Krankenschwester vollzogen  werden. In der Anleitung heißt es z.B., dass man den Moment der Abtreibung an Krämpfen und einer starken Blutung erkennt. Das finde ich absolut makaber; auch die Gestaltung des Internetauftritts dieses „Abtreibungsportals“ ist sehr grotest. Als erstes liest man in großen, leuchtenden, pinkfarbenen Buchstaben „I need an abortion“. Wahnsinn, wie mit der Verzweiflung betroffener Frauen Geld gemacht wird.
In sechs verschiedenen Sprachen ist der „besondere Dienst“ möglich. Deutsch konnte ich nicht dabei finden! Wahrscheinlich liegt es daran, dass bei uns ein Schwangerschaftsabbruch möglich ist, wenn man vergewaltigt wurde, drei Tage vor dem Eingriff an einer Schwangerschaftsberatung teilgenommen hat oder gefährdet ist seelische oder körperliche Schäden davon zu tragen.
Frauen aus 70 Ländern haben bereits die Möglichkeit der Online-Abtreibung wahrgenommen. Diese Art des Schwangerschaftsabbruchs klingt zwar sehr einfach, bringt allerdings einige Risiken mit sich. Es besteht beispielsweise die Gefahr unfruchtbar zu werden, zu verbluten oder an einer Blutvergiftung zu sterben. Außerdem kann die rein medikamentöse Abtreibung unvollständig verlaufen, d.h., dass der Mutterkuchen nach dem Ausstoßen des Fötus im Uterus verbleibt.

Abschließend möchte ich verdeutlichen, dass ich dieses Thema grausam und unheimlich finde und es bringt meine Emotionen völlig durcheinander. Ich befürchte, dass die Hemmschwelle gegenüber Abtreibungen durch die Online-Methode mit der Zeit deutlich sinken wird. Wenn ich mir vorstelle, dass  die betroffenen Frauen auf der Toilette in eigenem Badezimmer sitzen und auf die „versprochenen Krämpfe und die Blutung“ warten, wird mir ganz über und mir fehlen die Worte.

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